Charakterologie

Die Gejhledtertypen 157

weilt, und da die tatjächlic typiich Männlichen jehr wohl durd) ebenjoviele typijch Unmännliche aufgewogen werden fönnen, jo ann eine erperimentelfe Prüfung der männlichen Eigenjchaften, die ji) auf die zahlenmäßige Mehrheit jtüßt, niemals den Typ des Männlichen ergeben.

Der Typ ijt niemals aus der Mehrheit der realen Träger des Typs zu entnehmen.

2. Will man einzelne Sejtitellungen machen, jo muß man ji) aljo von vornherein typijch männliche Männer ausjuchen. Das heit: man muß den Kontaft mit dem wejentlic” Männlichen jhyon haben, ehe man Einzelheiten diejes Wejentlichen fejtitellen will. Wer nicht a priori das typilc) Männliche empfindet, der farın dies Manto nicht dur Millionen Beobad)= tungen an Unterjchieden wirklicher Männer und Stauen nachholen, vor allem aud; deswegen nicht, weil er die dem Typ des Männlichen wejentlihite Dimenjion — das ijt die zwilhen den Polen „Männlicy und Uns männlich” — bei der Dergleihung von Männern und Stauen gar nicht mitfabt. (Die realen Männer teilen fich, unter dem Gejichtspunft des Typifchen gejehen, in drei Klajjen: typijch männliche, typijc) unmännlihe und un-= typijche.)

3. Wie immer, jo jest aud diefer Typengegenjaß eine bejtimmte Erlebniseinjtellung voraus. Kein Typ ijt ohne eine folche beitimmte Einitellung des ihn „jchauenden” Subjefts jihtbar. Die Typengeitalt jteht nicht auf feiten des Objefts allein, jondern in der Brechung von Objekt und be= jtimmt geartetem Erleben des Subjefts. Welches ijt die bejtimmt geartete Erlebnisweije, die die Typen des Männlihen und Weiblichen fichtbar madt? — Zweifellos das Erotijche. Das typijdd Männliche und typijc) Weiblihe jind zunädhjt und vor allem erotijche Typen, die am klariten und originärjten in der Spannung der Gejchlechter zueinander erjcheinen.

4. Dagegen fpridht nicht, daß vieles Männliche gänzlicdy außerhalb des Erotiihen zu liegen jheint. Die Natur hat am Erotiichen — bzw. an feiner biologijhen Grundlage: dem Sortpflanzungstrieb — zu viel Interejje, um „meutrale” Zonen zu dulden, die von der Gejchlechterjpannung nicht mehr erreicht werden fönnten. Sogar die erotiiche Gleichgültigfeit, die ein Mann etwa in feiner beruflihen Konzentration zeigt, ijt audy ein erotijcher Spannungsfaftor (im negativen Modus). Es gibt überhaupt fein Merfmal des typiijh Männlichen, für das das erotiiche Empfinden nicht die feinite Membran daritellte. Der Held tut 3. B. jeine Taten ficher nicht, um einer Stau zu gefallen (dann wäre er ein Weiberhelö), aber die Natur hat die Ge\hledhter jo zueinander hingebaut, daß der Held von jelbjt die tiefjte und