Charakterologie

158 Die Gejcdjlechtertypen

gejundejte Begeijterung der gejunden Stau auslöjt. Inder die Natur aud) die Wegwendung vom Erotijchen zum großen Anreiz des typiih Männlichen madıt, bezieht fie auch diejenigen Außerungsformen in die erotiiche Dimenjion ein, die an ji) ihr völlig fern liegen.

5. Der Typ des Männlichen und der Typ des Weiblichen jtehen nicht klar fonträr zueinander. Es ijt hier nicht der ®rt, dies Derhältnis im einzelnen zu Hären. Es ijt jedenfalls ein unjymmetrifhes. Und daran haben die realen biologijhen Eigenjhaften, die unterjchiedliche Rolle des Weibes für den Mann und des Mannes für das Weib im Erijtenztampf, ihren großen Anteil, wodurdh fi) [on allein die verjchiedeniten Dimenjionen an die urIprünglihe Dimenfion des Erotijchen anjchließen.

Dadurch vervielfältigt ji) dann die Bedeutung destypijc Männlichen und des typijch Weiblichen in der buntejten Weije. Und das alles wird nochmals überjchnitten von den verjhhiedenen Stufen der Primitivität und Kultiviertheit. Außerdem: Was den Mann für die Stau begehrenswert madt, braucht durchaus nicht dasjelbe zu fein, wie das, was er aus jeinem Gefühl für die Derjchiedenheit der Gejchlechter als typijch männlich anfieht (Divergenz des männlichen Männerideals und des weiblichen). Und ebenjo dedt jih nicht miteinander, was die Stau aus dem Gefühl des Gegenjates der GeIchlechter als typijch männlich anjieht und was ihr am Manne begebrens= wert ijt. Alle dieje Gejtaltbilder des typiih Männlichen und Weiblichen liegen auf verjchiedenen Perjpeftiven, die aber alle die gleiche Berechtigung baben, als „maßgebend“ zu gelten.)

6. Bei der Erfafjung der Gejchlechtertypen überjchneiden jich ferner die beiden Derjtehensdimenjionen der Gleichheit und der Gegenjäglicieit. Einerjeits fan nur eine typijche Stau das Typijche einer Stau verjteben — „fein Mann dringt in ihr Geheimnis”; andererjeits entjteht die klare Typengeitalt als einheitliches Bild nur in der Bredyung mit dem Gegenjat;:

1) Daß ein Mann die Geliebte „jigen läßt“, ijt „irgendwie” typijh männlich. Daß er für fie tämpft, arbeitet und forgt, ijt ebenfalls typijh männlich. Daß er ihr feinen Willen aufzwingt, it männlich, und daß er in „huldigender Liebe“ jeden ihrer Wünjche zu erfüllen trachtet, ijt es au). Daß er — abgewiejen — jie mit nie ermattender Energie zu erobern tradhtet — und dab er nad) einmaliger vergebliher Werbung jtolz feine eigenen Wege geht; daf er ihr ein ganzes Leben lang die Treue hält (auch wenn er fie nicht gewinnen fonnte) — und dal er fraftvoll feine Liebe rejtlos einer anderen gibt: alles fann, eben infolge der vielen Überfchneidungen der Perjpektiven, typijch männlich jein. Und ebenjo, vielleicht noch fomplizierter, ijt es beim Weiblichen.