Der Gottesbegriff meister Eckharts : ein beitrag zur bestimmung der methode der Eskhartinterpretation, стр. 95
est et bonum est; quod autem econverso contra artem est hoc ipso obliquum est, malum est et peccatum est et distortum. Similiter et in natura et in moribus omne quod fit et est ad finem sive ad regulam et ordinem in finem hoc ipso et per hoc ipsum bonum est; econverso quod fit contra vel preter regulam seu finem in natura, arte et moribus, hoc ipso et hoc solo peccatum est et vitium.
Diesen Ausdruck des malum im Bereich der natürlichen Kreatürlichkeit entspricht der der Sünde im Bereich des Menschlichen‘”).
Anhang: Das Werden der Kreatur.
Der Umkreis des Nichts, der kreatürlichen Dinge, ist der Bereih des Werdens'®”). Die Form seiner Lebendigkeit ist die alteracio, die Veränderung in der Zeit. Die Form der Lebendigkeit im Seinsbereic, der reinen Vernünftigkeit, ist die generacio im Sinn der „logischen“ Bestimmung. Wir sahen, wie Eckhart den Begriff der generacio dadurch vom Dingbereich ausschloß, daß er sie als zum Bereich der Ewigkeit gehörig bestimmte und damit die Erzeugung im körperlichen Sinn mit zur alteracio rechnete. Die Triebkräfte der generacio waren die causae originales, die man nicht eigentlich mehr als Ursachen bezeichnen darf, sondern die durch den Begriff des Ursprungs ihrem Wesen nach charakterisiert werden. Der eigentlihe Bezirk der Ursachen ist nur mehr der Bereich des Werdens, sofern sie die Motoren der alteracio sind”). Diese ist ihrem Wesen nach Bewegung'”). Die Bezeichnung causae secundariae entspricht der traditionellen scholastishen Einteilung, da sie als die Ausführungsorgane der causa prima gedacht wurden. Das gedankliche Motiv des Werdens spielt bei Edc<hart bei weitem nicht die Rolle wie der Begriff der Kreatur in ihrer Einzelheit, und das wahrscheinlich, weil seine Spekulation auf die spezifisch theologischen Interessen hin akzentuiert wurde. Gleichwohl kommt auch hier ganz klar der idealistische Gedanke zur Geltung, daß dem Werden das Sein zu Grunde gelegt werden müsse, damit jenes aus seiner Unruhe Bestand gewinnen könne!”).
101) cf. zum Ganzen III 351,7; 335,8: 377,25; 378,5; 429, 6.
102) cf. III 415,19: omnis mutacio, utpote fieri, umbra est ipsius esse.
105) Men. 585, 24; 586, 17.
0a) IV 275,2: alteracio motus est et in tempore, generacio vero non est motus, nec est in tempore ...
105) TV 387,19: Constat quod ipsum fieri nec est nec fieri est sine esse, quinnymo fieri semper fundatur et figitur in quoddam esse et sic ipsum fieri in ipso esse quiescit et silet.
81