Der Künstler zwischen Westen und Osten
Entelechie des Menschen 5
mals zum Ziele werden. Bei Rudolf Steiner aber sınd solche Einsichten stets Forschungsresultate, die für jedermann zu erlangen sind durch genau festgestellte Methoden, ohne daß die Gesundheit ın leiblicher oder geistiger Weise gefährdet wird. Im Gegenteil, die Schulung erhöht die Lebenssicherheit. Steiner zeigt unerbittliche Gegnerschaft gegen falsche Askese, indische Atemübung, körperverrenkendes Derwischtum und andere Prozeduren, die, Gewissens- und Urteilsschärfung umgehend, die Grenze überschreiten möchten. Seine Weltanschauung schöpft „ihre Erkenntnisse nicht aus Erlebnissen, die nach Ertötung von Beobachtung und Denken eintreten, sondern eben aus diesen beiden Tätigkeiten. Sie flüchtet nicht zu abnormen Zuständen des menschlichen Geisteslebens, sondern sie ist der Ansicht, daß die gewöhnlichen, naiven Verfahrungsarten des Geistes einer solchen Vervollkommnung fähig sind, daß der Mensch das Schaffen der Natur in sich erleben kann.“ Es handelt sich um innere Übungen, die das Seelenleben derart erkraften, daß es unabhängig von der leiblichen Organisation die Objekte erfaßt. Es sind Verrichtungen geistiger Art. Die Vielseitigkeit der übersinnlichen Welt bedingt eine Mannigfaltigkeit der Wege. Ich wähle, um konkret zu zeigen, worum es sich handelt, die Methode, die in dem Buche „Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?“ angegeben ist, um das Geistige des Pflanzentums zu erleben. Ich greife gerade diese Übung heraus, weil ihre Entstehung eine Vorgeschichte besitzt, die der heutigen Wissenschaft bekannt sein dürfte, und weil man in