Der Künstler zwischen Westen und Osten

DER WEG DES DICHTERS I

Der Weg des Dichters in die geistige Welt hinein nimmt seinen Ausgangspunkt von einem Seelenzustande, worin das Ich in sich selbst beruht und frei sowohl den Trieben als auch den Dogmen gegenüber ist. „Ich für mich,“ sagt der Poet, d. h. der Schaffende, „suche meinen Meister nicht bei den \llsoselsen, au in meinem eigenen Innern.

Wer aber leitet mich?

Natura!“

In der Wissenschaft ist Natura tot, in den Religionen sündig. Sie taugt, so wie sie in Schulen und Kirchen erscheint, nicht mehr als Führerin in die physisch-sinnliche und in die geistig-göttliche Welt. Was muß sie sein, wenn der Dichter ihr folgen soll? Keine Verführerin und keine Richterin, sondern eine Freiheitsbringerin, die ihn zum Liebenden macht.

Wir legen ihr zur Prüfung drei Dinge vor: eine Pflanze, ein Mineral, ein Tiergeschöpf, und fragen, was sie darüber auszusagen habe.

Was gegenwärtige Naturwissenschaft über die physisch-sinnliche Welt weiß, ist wohl Stoff für den Gestalter, aber es erstickt den Dichter. Und was die Religionsbekenntnisse (so wie sie heute sind) als Eintritt in