Der Künstler zwischen Westen und Osten
258 Der Weg des Dichters
traurig wie die Akelei. Mild erblauend wie das Vergißmeinnicht. . Früchte sind Gaben Jupiters. Wer Weisheit herrschen läßt, dem schenkt er den Reichsapfel.
Mars operiert mit Schleuder- und Wurfmaschinen. Gepanzert, geschient, gespornt tritt er auf und sprengt das Gehäuse. Der Taube kriegt Kopfnüsse.
Letzten Endes dient er doch dem Saturn, der die Keimkraft im Samen warmhält.
Solches Geschehen wird dirigiert von der Sonne. Sie ist es, die alle Geister der Planeten lenkt. Nach ihren Lichtbefehlen ordnet sich das himmlische Orchester.
Es ist ein Chor, der von der Erde bis zum Himmel reicht. In der Tiefe, zwischen Felsen, Sand und Lehm entdecken wir Geisterchen mit gewaltigen Häuptern, überkluge Gnomen, Feinde logischer Beweise, weil sie jegliches Gedankensystem mit einem Schlag erfassen.
Getretner Quark
wird breit, nicht stark. Diese Maxime setzten sie Goethe ins Ohr. Drum konnte er in seiner Metamorphose der Pflanzen so leicht über die längsten Systeme der Botanik hinausschreiten. Gnomen reden in Xenien und Epigrammen, in witzigen Aphorismen. Sie inspirieren die Satyriker.
Aber wenn wir in das Blattwerk gelangen, ist es, als ob unsere Führerin plötzlich reuig würde, daß sie den Kobolden lauschte. Sie empfindet Widerwillen gegen sie. Und wir mit ihr. Auch uns wird weich und wehmütig ums Herz. Unsere Gefühle verschwimmen. Wellen tragen sie hinaus. Wir sind im Bereich der