Der Künstler zwischen Westen und Osten
Der Weg des Dichters 269
kantet sich. Die Wangen furchen sich. Die Lippen erhalten einen harten Zug. Kehlkopf und Schlüsselbein treten herber hervor.
Dieses Gesicht hat die Fülle und Weichheit des Gefühls verloren. Die Rhythmen des Blutes und des Atems sind zurückgewichen. Die Knochen schatten.
Das Bewußtsein, das von den Blicken ausgeht, ist nicht mehr im Herzen verankert. Es ist kalt und klar, intellektuell. Von oben hat eine Kraft eingegriffen, die nicht der Erde entstammt. Dieses Haupt ist von Weltgedanken getragen.
Die Hochgewalt des Eisens, die vom Mars herunterwirkt, gibt diesen Zügen das Erhabene.
Natura in Eisen flößt Furcht ein.
Ein Ohnmachtsgefühl überfällt das irdische Bewußtsein bei ihrem Anblick.
Wenn ein Eisenarbeiter vor dem Amboß steht, wenn er den Hammer schwingt, wenn er die Maschine montiert, so ist seine Seele, ohne sein Wissen, über den Leib hinausgehoben. Sie ragt in den Bereich des Mars. Sie ist ein Ton der Sphärenmelodie geworden.
Ein Schlosser hämmert, bohrt und feilt. Er hebt die schweren Platten. Gluthitze sengt die Haut. Stahlspäne dringen in das Fleisch. Das Feuer der Hochöfen ätzt die Wunde. Sausen in den Ohren, Flimmern vor den Augen, Ohnmachtsgefühle, von der Werklust verschlungen! Immer wieder schwemmt das Blut, das in mächtigen Wellen sein ausgeweitetes Herz durchströmt, die Müdigkeit hinweg. Wohl ist er dem Kohlenoxyd und den schwefeligen Säuren ausgesetzt. Aber den kos-