Der Künstler zwischen Westen und Osten
279 Der Weg des Dichters
mischen Ton, der ihn bis in die Muskeln durchdringt, vermögen sie nicht zu ersticken.
Abends, wenn er sich auf sein Lager wirft, ist er infolge seiner Arbeit von einem leichten Gießfieber erfüllt. Es kann sich zu Schüttelfrost und Schweißausbrüchen steigern. Morgens erwacht er leer, dumpf und abgeschlagen. Aber die Götter sind ihm treu geblieben. Die Nahrung, die er einnimmt, kräftigt und erneuert ihn mehr als andere Menschen. Sein feuergewohnter Organismus saugt, solange er noch Heilkraft hat, das Wasser bis an die Wandungen des Leibes ein. Es reinigt die Poren. Es verwandelt die Verwesung. Ihm helfen beim Aufbau des Körpers mächtigere Geister als den Müßiggängern. Er hat durch seine Arbeit Zusammenhänge mit himmlischen Kräften.
In den Eisenbergwerken wird die Zukunft der Menschheit geschmiedet. Hier bereitet sich der große Kampf zwischen Michael und Ahriman vor. Die RotGlut des Mars muß vom Leuchte-Gold der Sonne überstrahlt werden, wenn der Erzengel den Satan besiegen soll. Michael ruft uns unter die Gefolgschaft Christs, als Gegner Antichrists.
— Wenn Natura in Kupfer gebildet wird, so bekommt ihr Antlitz milde, mitleidsvolle Züge. Still geleitet sie uns zu den Schmerzgezeichneten, in die Krankenhäuser, in die Sterbezimmer. Sie führt uns über die Schwelle in die Totenreiche. Raphael, der Erzengel, der die Ärzte inspiriert, steht ihr zur Seite.
— Natura in Silber wird zur Madonna. Gabriel, die Lilie in Händen, bringt die Verkündigung.