Der Künstler zwischen Westen und Osten

274 Der Weg des Dichters

rıß er hinweg, da ward mir oftenbar die Ichheit des ım Sarg zu Tod Erblaßten.

Ich bin’s! Ein duizendmal erklang der Schall des Schnabels, der die Nägel niederschlug. Ich spürte, wie der Strahl das Holz durchfuhr.

Ich betete: In Christo morimur und fand die Kraft zum Auferstehungsflug und hob mich hoch hinaus ins Weltenall.

IV

Als letzte Forderung verlangt die Göttin Natura vom Dichter, daß er eine auf sich selbst beruhende, ın sıch selbst gegründete Persönlichkeit sei. Das kann er nur, wenn er ein Ich hat, das seinen eigenen Inhalt besitzt. Er soll seinen individuellen Erlebnissen treu bleiben, damit diese Ewigkeitswert bekommen.

Die Ichheit eines Menschen wird gegen die Geburt hin durch die Erinnerung und gegen den Tod hin durch das Gewissen zusammengehalten.

Natura sagt: Lebe dein eigenes Leben. Hebe das Erlebte ins Bewußtsein. Lege dir Rechenschaft ab über deine Erlebnisse. Wie deine Taten und Leiden auch gewesen sein mögen, gib ihnen stets die Richtung nach vorne. Richte dich selber. Selbstverständlich sollte es für dich sein, Schaden, den du stiftetest, gutmachen zu wollen und Wohltaten, die du empfingst, der ganzen Menschheit zufließen zu lassen. Zum Schicksal, wie es sich auch auswirkt, ja sagen und es auf jeden Fall, und zwar bewußt, auf sich nehmen: das trägt den Willen über das Leibesleben hinaus, das besiegt den Geist der