Die Schule und die Revolution bis zum Ende des Convents

in Frankreich. IL

48,000 Elementarſchulen, die vielfah mit Dienſtgründen aus=geſtattet waren, welche von frommen Schenkungen herrührten. Dieſelben repräſentirten mit den liegenden Gründen der Hoſpitäz ler einen Werth von 200 Millionen, fielen aber nah den Gütern des Klerus und Adels der revolutionären Finanzwirthſchaft ebenfalls zum Opfer und verflüchtigten ſich in Aſſignaten.

Veber den 562 Collegien ſtanden 21 Univerſitäten und 72 Fachſchulen für die verſchiedenſten Zweige des Wiſſens und der ſtaatlichen Adminiſtration. Außerdem exiſtirten in Frankreich 39 königliche und 10 nichtkönigliche Akademien. Das College de France in Paris genoß einen Weltruf, und 40 öffentliche Bibliotheken, 18 botaniſhe Gärten und ein Obſervatorium bewieſen), daß die Wiſſenſchaft und der Unterricht in der Königszeit niemals proſcribirt waren. Dagegen iſt es Thatſache, daß zu Ende des Jahres 1793 unter der „glorreichen Republik“, wie ſie genannt wurde, nicht eine einzige höhere oder niedere Schule in Frankreich mehr exiſtirte.

IT.

Die Schule unter der Conſtituante.

Als die Deputixten der drei Stände im Mai 1789 nah Verſailles kamen, hatte keiner von ſeinen Wählern den Aufz trag, die Schule Frankreichs in ihrer Exiſtenz zu erſchüttern, aber das ſpätere Schlagwort „Nationalerziehung“ war ſchon erfunden und figurirte in den cahiers ſowohl des Klerus als des dritten Standes. Die Geiſtlichkeit verſtand unter Nationalerziehung einen einheitlichen Schulplan für das ganze Land und verlangte außer beſſerer Stellung des Lehrerſtan= des Vermehrung der Seminare, Pfarrſchulen , Armenſchuleu und eine Erziehung in kirhlichem Geiſte, Die Hefte des dritten Standes, welche vielfach von Anhängern der Philoſo-

1) Duruy, loc. cit. S. 48 und 49. A e A SZ