Die Schule und die Revolution bis zum Ende des Convents

in Frankreich. 25

machte, Es iſt ſchon oben erzählt worden, daß die freien weiblichen Congregationen no< fortbeſtanden und Unterricht ertheilten. Man kounte ſie aber nicht länger dulden, denn Nationalerziehung muß ſeyn. Ju jenen Schulen wurde noh der Katechismus, wurden no< die Gebote Gottes und die Menſchwerdung ſeines Sohnes gelehrt , das aber iſt für die geplante neufranzöſiſche Erziehung durchaus unſtatthaft. Darum forderte die legislative Nationalverſammlung bereits im Februar 1792 eingehenden Bericht über dieſe Unterrichtscongregationen, den Gaudin am 6. April erſtattete. Ev beantragte, ſie ſämmtlich aufzuheben. Selbſt der beeidigte Bi{of Lecoz entſetzte ſi< über die Barbarei, die damit der weiblichen Jugend angethan wurde. „Obwohl Sie von Ruinen umgeben ſind,“ rief er, „wollen Sie das Werk der Zerſtörung no< weiter fortſezen. Wollen Sie 600,000 Kinder der Mittel berauben , leſen und ſchreiben zu lernen?" Das abex half nichts. Auch die freien Congregationen mußten fallen, denn Nationalerziehung muß ſeyn. Am 6. April „wurde ihre Auflöſung dekretixt, die am 18. Auguſt nochmals für jedwede Art kirchlichen Unterrichtes eingeſchärft wurde, ſo daß vom Frühjahr 1792 bis Februar 1795 gar keine Volks\chule mehr in Frankreich beſtand. Ju Paris und anderen größeren Städten ertheilten wohl radikale Lehrer no< Unterricht, aber nur als Privatlehrer, Eine öffentliche Schule exiſtivte nicht mehr ; auch die höheren gingen alle ein, ſo daß bald viele Profeſſoren brodlos umherliefen, Um die ſchreiendſten Klagen zu ſtillen, wies die Nationalverſammlung dem Miniſter des Junern 200,000 Franks an, mit denen er dieſe Männer unterſtützen ſollte.)

Jedoch auch die Legislative wollte etwas Poſitives für die Schule leiſten und ließ darum glei< ihrer Vorgängerin, der Conſtituante, einen Plan für die Nationalerziehung ausarbeiten. Der berühmte Philoſoph und Mathematiker Con-

1) Duruy, loc, cit. S,. 58,