Geschichte der französischen Revolution

Die Sriedens\<lüſſe von Baſel, Leoben und Campo FSormio. 95

ſ<hwerfälligen Angedenkens.“ Zum Teſtamentsexekutor — er teilt auch den legten Willen des Reiches mit beißender Satire mit — ernennt er den General Bonaparte, und au< um eine höhniſche Grabſchrift iſt er ni<ht verlegen. Das Bewußtſein, daß alle Momente, welche die Auflöſung des Deutſchen Reiches herbeiführen mußten, in dieſen Verträgen ſcon enthalten ſind, hat au in einer wenig ſpäteren Flugſchrift, die „Die Paſſion“ betitelt iſt, einen markanten Ausdru> géfunden. „Und das Reich ſahe“, ſo heißt es hier, „daß ſeine Stunde gekommen war, und ſprach alſo: Meine Seele iſt betrübt bis in den Tod... Und der geiſtliche Fürſtenrat war ſehr bekümmert und ſprah in dem Kongreß: Wahrlich, wahrlich, ih ſage Eu: einer aus Euch wird mich verraten. Und ſiehe, der preußiſche Hof flüſterte Franfrei< ins Ohr: Was wollt Ihr mir geben, ſo will i< ihn Euch verraten . …. Bonaparte ſpri<ht dem Reich das Urteil : Wir haben ein Geſeß8, und na<h dem Geſet ſoll es ſterben. Pfalz-Bayern und Heſſen-Darmſtadt erwidert: Was hat es denn getan ? ih finde keine Shuld an ihm. Der Kaiſer aber ſpricht: Es iſt beſſer, daß einer ſtirbt, als daß das ganze Volk zugrunde geht, und läßt es geißeln und übergibt es, daß es getreuziget würde.“

Während des erſten Koalitionsfrieges waren auch die re<tsrheiniſchen deutſchen Gebiete von der revolutionären Propaganda bedroht worden, da man in Paris mit der Phraſe: Sturz den Paläſten, Friede den Hütten dur< das Evangelium der Völferfreundſchaft, die anderen Nationen zum Sturz der Privilegien aufrief. In Mainz gab im Jahre 1795/94 der Naturforſcher Georg Forſter, der als Élaſſiſher Schriftſteller ſi<h in unſerer Literatur einen Plag errungen hat, unter dem Einfluß einer emanzipierten Frau, Karoline Böhmer, alles, was er hatte, zuleßzt auh ſein Leben für die neue Freiheit dahin. Während andere noch re<tzeitig von ihrer anfängli<hen Begeiſterung für die Revolution geheilt wurden, hat er von den Folgen ſeiner Irrtümer erſt in Paris eine Vorſtellung erhalten, wohin er geeilt war, um die Einverleibung des deutſ<hen Landſtriches zwiſchen Landau und Bingen in die Republik zu betreiben. Dort iſt er dann geſtorben, von allen verlaſſen, au< von ſeiner Frau, und in der Heimat geächtet. Aber er ſah über das eigene Grab hinaus doh die Segnungen, welche der Menſchheit trog all des Blutes und all der Greuel erwachſen