Geschichte der französischen Revolution

Allianz der ſüddeutſhen Staaten mit Frankrei. 101

langte er doh ſhon im Preßburger Frieden für ſeinen Monarchen die Königswürde und die volle Souveränität. Es iſt . damit in Bayern der feudale Staat überwunden, der moderne Redtsſtaat aufgerihtet worden. Daß aber der Abkömmling eines ſavoyiſhen Geſchle<htes mit dem franzöſiſhen Namen niht aus Haß gegen das Deutſchtum ſi< Frankrei<h in die Arme geworfen hat, beweiſt die Tatſache, daß er no< im September 1805 Preußen auffordern Tieß, mit Napoleon und dem bayriſchen Kurfürſten gemeinſame Sache in dem ausbrechenden Rampfe zu machen: „Wenn man erwägt,“ ſ<hreibt er aus dieſem Anlaß, „daß Frankreih, Preußen und Bayern erfüllt ſind von den Gefühlen, die auf das menſ<lihe Herz am mächtigſten einwirken, nämli< von dem ihrer Unabhängigkeit, ihres Ruhms und ihrer Exiſtenz, ſo wird man zugeben, daß die moraliſchen Mittel auf dieſer Seite viel ſtärker ſind, und die phyſiſchen Mittel werden denen Öſterreichs niht na<ſtehen.“ Der Ansbacher Swiſchenfall hat dieſen Antrag um ſeinen Erfolg gebracht. Wie wenig aber der Franzoſenkaiſer des bayriſchen Staatsmannes ſiher war, au< na<dem er ihn im Rheinbund feſtgelegt hatte, beweiſt die Tatſache, daß dieſer ſ<hon ein halbes Jahr na< dem Abſ<luß desſelben im Dezember 1806 den Austritt aus dieſer Föderation ins Auge gefaßt hatte und betrieb. Und ſo wäre Montgelas, um nur no< eines hervorzuheben, ſhon in den Frühjahrsverhandlungen mit Preußen im Jahre 18153, ſobald er die Erhaltung des bayriſchen Beſigſtandes und die Neutralität erlangt hatte, bereit geweſen, ſeine Sache von derjenigen Napoleons zu trennen. Das ſind doh Momente, welche die bayriſche Politik uns heute in einem anderen Lichte erſcheinen laſſen, als ſie vielfah dargeſtellt worden iſt, und wenn die Aufrichtigkeit des Königs Max auch in politiſchen Dingen in BerTin niht immer mit glei<her Münze erwidert wurde, ſo iſt do< ni<t Haß und Liebe, ſondern nur das reale Staatsintereſſe für ihn allezeit maßgebend geweſen.

Was aber von Bayern gilt, das trifft au< für Baden und Württemberg wenigſtens in vielen Punften zu, die beide 18 dem Beiſpiel des größeren Mittelſtaates folgen mußten: ſunder Egoismus und zielbewußtes Streben hat Friedtä Württemberg im Preßburger Srieden die Krone ei während Karl Friedri< von Baden, weniger energiſ \<hwäbiſher Nachbar, erſt in der Rheinbundsafkte z