Neunundsechszig Jahre am Preussischen Hofe : aus den Erinnerungen der Oberhofmeisterin Sophie Marie Gräfin von Voss : mit einem Porträt in Stahlstich und einer Stammtafel
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ihr leßter Athemzug entfloh, — wie rührend fagte ſie: „ih ſterbe — ah Jeſus — math’ es leiht!“ — Jhr Gebet ward erhört! —
Mein Gott, wie ſind Deine Wege geheimnißvoll und unerforſhli<h, — wie ringt der Glaube mit dem Shmerz, um auch in Augenbli>en, wie jene, es feſt zu halten, daß Alles, was du thuſt, Gnade und Barmherzigkeit iſt! Wie oft, wenn ih allein bin, weine i<h um die geliebte Königin heiße Thränen! Wenn i<h zurücdenke, was ſie ihrem Gemahl, was fie ihren Kindern, iwas ſie ihren Freunden war, — wie ganz Güte und Huld ſie für mi<h war, mehr wie ih es ſagen kann, — wie ihr größtes Glü darin beſtand, Andere zu erfreuen, Andern zu helfen, und auf wel<" unvergleichliche Weiſe fie das that, — immer und überall, ſo viel ſie nur vermochte, und wie untröſtlich fie war, wenn eine Unmöglichkeit ihr entgegen trat und ſie nux einmal ihrem edlen Gefühl niht folgen konnte! —“
Ein anderes Blatt, vom Herbſt 1812 datirt, ſpricht zum erſten Mal vom Druck des zunehmenden Alters und ſeiner Leiden. |
„Der geliebte König und die Königlichen Kinder, Alle überhäufen mih mit Güte, aber dex Verluſt meiner Königin hat doch allem Glück in meinem Herzen ein Ende gemacht! Meine Geſundheit hat ſeit jenen Tagen des Grams ſehr ge= litten und i< fühle mein Alter. Aber ih will nicht daxüber flagen, ih ſtelle es Dem anheim, dem barmherzigen Gott, dex mich bis hierher geführt hat! — Seit unſerem Unglück hat ſih in unſerem Leben wenig geändert; den Sommer über iſ der König in Chaxlottenbuxg, kommend und gehend; wenn meine Geſundheit es nur irgend erlaubt,