Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

74 III. Grundvorstellungen des Poimandres.

die Gesamtceharakteristik: jenes dient den dyakuatra, dieses den cro1yeia.') "

Der fatalistische Grundzug dieser Religion scheint zunächst bei der Verbindung mit dem jüdischen Monotheismus zurückzutreten, jene Engellehre sich nur wie eine Erweiterung und Bereicherung

1) Den Wortlaut der Stelle sei es gestattet, da sie neuerdings von Preuschen falsch behandelt (Antilegomena 52) und zugleich in ihren Anschauungen und ihrem Sprachgebrauch interessant ist, ganz beizufügen: Toütov Töv Beov (er ist; vorher ganz in Hermetischer Weise gepriesen) ceßecde un kara rouc "ElAnvac.... Ayvola pepöuevor Kai un Emerduevor TOvV Beöv We Nueic KATA TNV YvWcıv tiv tekelav, Wv (nv Cod. verb. v. Potter) Edwxkev autoic EEouciav Eic Xpficıv, Lop@u)CAavTec, ZUAa Kal Aldouc XaAKöV Kai clönpov xXpucöv Kai Äpyupov, (EmAaBöuevor) Ne ÜANC abrWv kai xpncewc, Tü doVAa TC UmüpZewc dvactncavrec ceßovraı kai & Edwkev altoic eic BpWcıv 6 Beoc TeTEIVd TOO AEpoc Kai ic Bakdcence tü vNKTa Kai TÄC Nc TA Eprerü kai tü Onpia cv Krivecı TETPAMÖOOIC TOU Aypoü (vgl. oben S.47 A.1; hiernach könnte ein Synonym zu ceßovraı ausgefallen sein) TaAdc TE Kal uÜC aiAolpouc TE Kai Küvac (AUKOUC TE) Kal mIÖNKoUC, Kai Ta ldru Bpwuara Bpwroic Bluuara Bloucıv Kai vekpä vekpoic TTPOCPEPOVTEC WC Beoic Axapıcrodca TW HeW dia TouTwv dpvoluevor aurov eiva. — Mnde xatü "loudaiouc ceßeche. Kai Yüap Ekeivor UöVor OolöLevor TOV BeöV Yıvilckeiv OUK Emieravran Aatpevovrec Ayyekoıc kai Apxayyekoıc, Mnvi Kai ZeAnvn. Kai Eüv un ceAnvn pavn), caßßarov olk Ayoucı TO Aeyouevov TTPWTOV OUdE veounviav dyoucıv oÜTE äZuua oUTE (cKnvWv) Eoprmv oUrte ueyaAnv Nuepav. Die Konjektur Preuschens, der im Anfang für fjv bezw. wv vielmehr ric einsetzen und nach E£ouciav interpungieren will, ergibt Widersinn, da das zum Kult verwendete Silber und Gold ja gerade der xpjcıc entzogen wird. Im folgenden scheint mir &mAaß6uevor oder dueAncavrec oder ein ähnliches Wort zu fehlen. Als drittes yevoc der Gottesverehrung wird die Verehrung Gottes durch Christus hingestellt. So bietet sich von selbst Koloss. 2, 8 zum Vergleich: BAenere un rıc Vuäc Ecraı 6 cvAaywywv dia TNC PıAocoplac Kai Kevfic AmAarnc Kata Tv Trapddocıv TÜV avppumwv Kartd Tü crToıyeia TOD Köcuou Kal ol kartü Xpıcröv. Wer hierzu verführt, führt in die Knechtschaft; es ist eine Religion nur des irdischen Noöc, vgl. 2, 16: un o0v ic Uuäc Kpıverw Ev PBpuce M Ev möce N Ev uepeı eoprne F veounviac N caßßartwv ..... undeic buac Kkaraßpaßeuerw HeAwv Ev TATEIVOPPOCUVN Kai Opnckela TWv AyyeAwv, & Euıpakev Eußarevuwv, EIKT| Pucioduevoc UMÖ TOU Voöc TNC capköc aUToÜ.... el Ameddvere cv XpierWw ATö TWV croıyelwv TOD Köcuov, TI WC ZWvrec Ev Köcuw doyudtizere.... (auch hier sind die croıyeia ToÜ köcuou zugleich persönlich gefaßt, sie sind die äyyeXoı, Rverling 101). Der demütige Dienst, die Berufung auf Visionen, die in der Polemik hervorgehobene Betonung des Noüc, alles scheint zu zeigen, daß diese jüdische Mystik sich mit der „Hermetischen‘“ eng berührt. Auch kann Paulus das Verständnis für seine Schilderung dieser dovAela bei Judenchristen und Heidenchristen gleichmäßig voraussetzen.

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