Theobald Bacher : ein elsässischer Diplomat im Dienste Frankreichs (1748-1813)

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Zur Verfügung des Bundesoberhauptes ſollte ein ſtehendes Heer vou den Verbündeten unterhalten werden. Es war im Zentrum des Bundesgebietes einzulagern, damit es zugleih der Aufrechterhaltung der Ordnung und wenn nötig ihrer Wiederherſtellung, immer unter Führung oder nah Weiſung des Bundesoberhauptes, dienen konnte. !)

An einheitlichen Einrichtungen begehrte Bacher für den Bund ein oberſtes Bundesgericht, nach dem Beiſpiel des Reichskammergerichts, und eine Bundesverſammlung nah dem Vorbild des Reichstags. Das Bundesgericht ſollte die Rechtspflege aller Bundesſtaaten unter die unmittelbare Aufſicht des Bundesoberhauptes bringen. Auch ſollte dur< Einführung ein und desſelben Geſezbuches in allen Einzelſtaaten des Code Napoléon eine einheitliche Rechtſprehung für das ganze Bundesgebiet veranlaßt werden. ?) Von der Bundesverſammlung verſprach ſih Bacher, daß ſie vorzüglich zur Entwicklung der Einheit der ſtaatlichen Tätigkeit im Bunde beitragen werde. ®) Er hofſte von ihr aber auh, daß fie den Ausſchreitungen des fürſtlichen Abjolutismus zum Beſten des Volkes, für das Bacher jederzeit Fürſorge an den Tag legte, Schranken ziehen würde. Am 21. Dezember 1808 tlagte er bei Talleyrand darüber, daß die Koſten der Aushebung und Equipierungen der Kontingente niemals, weder jeßt noh früher, aus der Kaſſe der Landesfürſten beſtritten worden ſeien, daß vielmehr die Untertanen jedesmal zu außerordentlichen Requiſitionen unter dem Titel einer „Königsſteuer“ herangezogen würden. „C’est même dans plusieurs Etats une spéculation de finance pour le fisc“. Dergleichen ſei nur vorzubeugen dur< die Eröffnung der Bundesverſammlung. So hatte er ſih auh ſchon in einem Brief vom 18. Januar 1807 beſchwert, daß die Abſchaffung des Reichstags eine große Lücke hinterlaſſen habe, deren Folgen ſih empfindlich bemerfbar machten. „Il est en effet notaire, que tant que les Princes devenus souverains depuis la dissolution de l'Empire Germanique, ne seronl plus retenus par aucun frein ni considération, ils pourront se porter sans ménagement à tous les abus du pouvoir arbitraire le plus illimité. Cet état de situation provisaire, en isolant le gouvernement, le prive de tous les moyens de crédit public sì nécessaire pour étayer les grands opérations de finances qui peuvent seules asseo0Ir la prospérité des Etats sur une base durable. Les princes médiatisés, les vassaux et les autres sujets marquans resteraient à la merci de leurs Souverains, tant qu’il n’existera pas une bonne constitution, état sur lequel puissent reposer les rapports sociaux qui doivent former le lien sacré entre le gouvernement et les diffſé-

9) Bacher an M. d. A. .24. VIII. 1807. 2?) Bacher an M. d. A. 24. VIII. 1807. 9 Bachex an M. d. A. 18. 1. und 24. VIII. 1807.