Theobald Bacher : ein elsässischer Diplomat im Dienste Frankreichs (1748-1813)

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rents ordres et classes des gouvernés. Une constitution pareille à celle dont le royaume de Westphalie offre le modèle, l’adoption du Code Napoléon et un Concordat seraient trois nouvaux bienfaits que les Princes de la Confédération du Rhin devraient à leur Protecteur suprême““.

Bachers reges Verſtändnis für wirtſchaftliche Fragen, durh das fich übrigens auch andere franzöſiſche Diplomaten jener Zeit auszeichneten, *) bewog ihn, frühzeitig die einheitliche Regelung des Verkehrsweſens im Bund mit in Betracht zu ziehen. Als Baden und Thurn und Taxis ihren Poſtvertrag erneuerten, benußgte er die Gelegenheit, Talleyrand vorzuſtellen. „Es wäre doch viel beſſer, wenn ſi<h Thurn und Taxis mit Frankreich in Beziehung jette, um von dieſem eine Konzeſſion für den ganzen Bund zu erhalten“. ?) Charles Schmidt bemerkt hierzu:?) „Beugnot à Dusseldorf, Bacher à Francfort, avaient compris l’importance qu’il y aurait, pour la (Gonfédération, à n’avoir qu’une seule administration des postes, dont Francfort eut été le centre. Mais, sur ce point, comme sur tant d’autres, la Confédération du Rhin ne fut qu’une forme vide et un nom pompeux.“

Geleitet von ſeiner zentraliſtiſchen Anſchauungsweiſe, befürwortete Bacher mehrfah au< durchgreifende Vereinfachungen des den Rheinbund bildenden Staatsſyſtems. Um die Wiederkehr der Mißſtände zu verhüten, unter denen das Reich durch ſeine Zuſammenſezung aus vielen kleinen Territorien ge= litten hatte, wollte er alle Enklaven in den einzelnen Bundesgebieten eingezogen haben und dieſe ſelbſt abgerundet bis an ihre natürlichen Grenzen wiſſen. Er drängte darauf, daß die im Reichsdeputationshauptſchluß und nachher noch dem mediatiſierten Reichsadel eröffnete Ausſicht auf politiſche Vorrechte zurückgezogen und er dem Provinzialadel gleichgeſtellt werde. Für zwe>los erklärte ex auh die bevorrechtete Stellung des Malteſer- und Deutſchritterordens und empfahl ihre Unterdrückung. *) Entſprechend ſlug er den Abſchluß eines Konkordats für das ganze Bundesgebiet vor, kraft deſſen nah franzöſiſchem Muſter eine neue Einteilung in Diözeſen und Metropolen vorzunehmen ſei. ®)

Nichts von all dieſen Anregungen iſ in jener Zeit verwirklicht worden.

Mit Recht ſagt Charles Schmidt S. 417 dennoch von ihnen:

9) Vgl. unten S. 103/104 das Zitat aus Schmidt.

2?) Bacher an M. d. A. 12. V. 1807.

3) Charles Schmidt, Le Grand-Duché de Berg (1806—1813). Etude sur la domination francaise en Allemagne sous Napoléon Ier 1905. Paris, Felix Alcan, Bibl. d’histoire contemporaine. S. 417.

® Bacher an M. d. A. 15. Fuli 1807.

5) Bacher an M. d. A. 15. Fuli 1807.